In der folgenden Abhandlung werden die Ausdrücke analysiert, mit denen in der albanischen Literatur und Volkskultur der Revenant bezeichnet wird, d.h. “der Tote, der mit boshaften Absichten zurückkehrt”, und gegen den bestimmte Unheil abwehrende Praktiken angewandt werden, um seine Rückkehr in die Welt der Lebenden zu verhindern. Im Hinblick auf den Komplex an Glaubensvorstellungen, in dem die betreffenden Ausdrücke eingebunden sind, wird an dieser Stelle der “neutrale” Begriff Revenant verwendet und nicht der Begriff Vampir, weil dieser im kollektiven Bewusstsein inzwischen mit einer Reihe von ganz bestimmten Merkmalen (wie z.B. Blutsaugen, bleiches und ausgemergeltes Erscheinungsbild, ausgeprägte Sinnlichkeit) verbunden ist und weil er in seinen zahllosen filmischen wie literarischen Varianten nur recht wenig mit den Gestalten der Volkskultur gemeinsam hat. Alle Ausdrücke werden dabei im Bezug auf ihre Semantik, Gebrauchsweise, dialektale Verbreitung und Etymologie analysiert. Grundlage dieser Analyse sind ihre Bezeugungen in der albanischen Literatur1 sowie die Einträge in der (unvollständigen) Karteisammlung des albanischen Lexikons, die mir großzügigerweise von Prof. Emil Lafe zur Verfügung gestellt wurden.
Der Revenant in der albanischen Sprachen und Kultur: Ein kurzer Ueberblick
GENESIN, Monica
2013-01-01
Abstract
In der folgenden Abhandlung werden die Ausdrücke analysiert, mit denen in der albanischen Literatur und Volkskultur der Revenant bezeichnet wird, d.h. “der Tote, der mit boshaften Absichten zurückkehrt”, und gegen den bestimmte Unheil abwehrende Praktiken angewandt werden, um seine Rückkehr in die Welt der Lebenden zu verhindern. Im Hinblick auf den Komplex an Glaubensvorstellungen, in dem die betreffenden Ausdrücke eingebunden sind, wird an dieser Stelle der “neutrale” Begriff Revenant verwendet und nicht der Begriff Vampir, weil dieser im kollektiven Bewusstsein inzwischen mit einer Reihe von ganz bestimmten Merkmalen (wie z.B. Blutsaugen, bleiches und ausgemergeltes Erscheinungsbild, ausgeprägte Sinnlichkeit) verbunden ist und weil er in seinen zahllosen filmischen wie literarischen Varianten nur recht wenig mit den Gestalten der Volkskultur gemeinsam hat. Alle Ausdrücke werden dabei im Bezug auf ihre Semantik, Gebrauchsweise, dialektale Verbreitung und Etymologie analysiert. Grundlage dieser Analyse sind ihre Bezeugungen in der albanischen Literatur1 sowie die Einträge in der (unvollständigen) Karteisammlung des albanischen Lexikons, die mir großzügigerweise von Prof. Emil Lafe zur Verfügung gestellt wurden.I documenti in IRIS sono protetti da copyright e tutti i diritti sono riservati, salvo diversa indicazione.